Jahrzehnte war die Innenstadt vor allem eins – Magnet für Einkaufserlebnis und Erlebniseinkauf. Mit oder durch die Sars-Cov2-Pandemie, in jedem Fall mit Rasanz, ist das Ringen um die Neuausrichtung der Innenstädte und Zentren neu entfacht. Multifunktionalität und Mehrdimensionalität sind die prospektiven Schlagworte der Stunde – “Alltagsbelebung“ das zentrale Leitmotiv! Angebote für Zielgruppen von 0 – 99 Jahren, heutige und künftige Wohnformen, zukunftsfähige Erwerbstätigkeiten, vielfältige Möglichkeiten für Bildung, Freizeit und Miteinander einer pluralistischen Gesellschaft braucht es für die Neucodierung der Innenstädte. Aber es braucht auch neue Allianzen und Kooperationen in der Innenstadt, um Ideen zu entwickeln, Raum und Rückenwind zu schaffen. Mit drei Studien im Forschungsprogramm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau des BBSR verbinden wir unsere Erfahrungen der kommunalen Handlungspraxis mit dem Knowhow von Partnern aus Wissenschaft und Forschung. Wir untersuchen die Anforderungen an Integrierte Konzepte der Innenstadtentwicklung, die innenstadtverträgliche Integration klassischer und neue Formen urbaner Produktion sowie die Verfahren und Prozesse einer aktivierenden Partizipationskultur.
Neue Formen produktiver Arbeit – Kleingewerbe und Manufakturen, Repairing und Upcycling, FAB Labs und Makerspaces, Urban Manufacturing und Gardening – können Innenstädte und Stadtzentren stärken. Gemeinsam mit dem DIfU und dem Wuppertal Institut recherchiert cK bereits realisierte Beispiele. Ziel ist es, Erfolgsfaktoren und notwendige Voraussetzungen für die Ansiedlung urbaner Produktion in Innenstädten und Stadtzentren herauszuarbeiten. Daraus werden Empfehlungen für das Förderinstrumentarium des Bundes abgeleitet. matthias.vonpopowski@complangmbh.de